has gloss | deu: Die Schäferpfeife ist die typisch deutsche Bauform der Sackpfeife. Sie zeichnet sich durch die zwei nach vorn gerichteten Bordune aus, welche zusammen in einem Stock untergebracht sind und ein Quintintervall bilden: M. Praetorius beschreibt ein Intervall von b-f (Grundton der Spielpfeife: f), diese Angaben sind jedoch wahrscheinlich nicht akkurat, da die Stimmungsangaben zu den einzelnen Sackpfeifen im Syntagma Musicum sehr fragwürdig sind. In diesem speziellen Fall müsste die Bordunstimmung eine Oktave tiefer angegeben sein, um den zeitgenössischen Abbildungen gerecht zu werden. Die originale Bauweise der Schäferpfeife ist äußerst schlecht dokumentiert - lediglich ein einziges Originalinstrument ist in der Wiener Hofburg erhalten, der Zugang zu diesem ist aber durch die Besitzer fast unmöglich gemacht. In der Vergangenheit erstellte Pläne dieses Instruments weisen aber bedeutende Konstruktionsunterschiede der Spielpfeife im Vergleich mit heutigen Nachbauten auf. Das Wiener Instrument dürfte jedenfalls (gemessen an den Bordunpfeifen) im Plagalmodus auf B (460 Hz) gestanden sein, womit es den Angaben Praetorius' im Wesentlichen entspricht. |